Fraktion
DIE LINKE
im Landtag Sachsen-Anhalt
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Fraktion DIE LINKE: Bekämpfung der Kinderarmut in Sachsen-Anhalt
muss höchste Priorität auf der politischen Agenda haben
- im Land und in der Kommune!
Zum heute in
der Volksstimme erschienen Beitrag „81.000
Kinder im Land leben von Hartz IV“ erklärt die kinder-
und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Eva von Angern:
„Das Thema Kinderarmut ist kein neues landespolitisches
Thema. Bei jeder neuen Veröffentlichung der Bundesagentur
für Arbeit stieg die Zahl der Kinder, die in so genannten
Bedarfsgemeinschaften leben. War im Jahr 2005 noch jedes 4. Kind
betroffen, so ist jetzt bereits jedes 3. Kind betroffen. So schön
die täglichen Meldungen vom wirtschaftlichen Aufschwung in
Deutschland und auch in Sachsen-Anhalt sind, so betroffen müssen
die Zahlen der Bundesagentur machen. Dieser Betroffenheit darf
jedoch keine Lähmung, sondern müssen konkrete gegensteuernde
Maßnahmen folgen!
Bereits im
Oktober 2006 hat der Sozialausschuss auf Antrag der Linken im
Rahmen einer Selbstbefassung mit Vereinen
und Verbänden
zum Thema Kinderarmut beraten. Hierbei wurden konkrete Handlungsvorschläge
gemacht. Hieran nahmen der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband,
das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt und ein Vertreter
der Stadt Halle teil. Die in dem Gespräch aufgestellten Forderungen
unterstützt Die Linke vollumfänglich:
1. Kindern
muss unabhängig von finanziellen Ressourcen der
Familie die altersgerechte Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen
und sozialen Leben ermöglicht werden.
2. Der ganztägige Rechtsanspruch auf Bildung und Förderung
in einer Tageseinrichtung muss für alle Kinder, unabhängig
von Erwerbsstatus der Eltern, gesetzlich verankert werden. Kindertagesstätten
müssen zu Bildungseinrichtungen werden.
3. Das bestehende
dreigliedrige Halbtagsschulsystem muss durch ein integratives
Schulsystem ersetzt werden, das die
Bildungschancen
auch für Kinder aus sozial benachteiligten Familien verbessert.
Die Ganztagsschule muss als eine Form der Regelschule flächendeckend
zur Verfügung stehen.
4. Schul- und
Jugendsozialarbeit muss als Bestandteil der Gemeinwesenarbeit
in den Städten und Gemeinden durch die Landespolitik aktiv
gefördert werden.
5. Alle Kinder
müssen krankenversichert sein, unabhängig
von der Erwerbssituation der Eltern.
Die Politik
in Sachsen-Anhalt muss sich gemeinsam dem Problem Kinderarmut
stellen, denn es geht gerade in diesem
Bereich mehr
als in allen anderen um die zukünftigen Chancen von Sachsen-Anhalt
und dessen Bevölkerung. Der wirtschaftliche Aufschwung in
Sachsen-Anhalt muss daher zu allererst den Kindern dieses Landes
zu Gute kommen!“
Magdeburg, 17. August 2007
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