Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt
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Fraktion DIE LINKE: Datenschutz und Demokratie
- Ein Paar gleichgroße Schuhe!?
Der Landesbeauftragte
für den Datenschutz des Landes Sachsen-Anhalt,
Dr. Harald von Bose hat heute den VIII. Tätigkeitsbericht
für den Datenschutz für den Zeitraum vom 1. April 2005
bis zum 31. März 2007 vorgestellt. Hierzu erklärt Gerald
Grünert, Mitglied im Innenausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt
folgendes:
„Demokratie braucht den Datenschutz, wie der Datenschutz
ohne Demokratie undenkbar ist. Der Schutz persönlicher Daten
ist ein Grundrecht. Das hat das Bundesverfassungsgericht 1983
höchstrichterlich bekräftigt - ein deutlicher Sieg
für die Demokratie.
Doch die insgesamt
zunehmenden Datensammlungen von Staat und Wirtschaft auf
der Grundlage und mit Hilfe
moderner Technik öffnen
immer mehr Tür und Tor, um in das Grundrecht auf informationelle
Selbstbestimmung der BürgerInnen und Bürger immens
einzugreifen.
Und auch das „Drohen mit dem Zeigefinger der Terrorgefahr
und der damit verbundenen notwendigen Terrorabwehr“ muss
man stets unter dem Blickwinkel der Verhältnismäßigkeit
der Mittel betrachten.
Gute Zeiten also für Datensammler, schlechte Zeiten für
Datenschützer.
Der Datenschutzbeauftragte
des Landes Sachsen-Anhalt legt mit seinem Bericht den Finger
in die Wunde. Das Freiheitsrecht
auf
informationelle Selbstbestimmung ist durch eine zunehmende
Zahl von Maßnahmen der staatlichen Überwachung erheblich
gefährdet und durchlöchert. Doch Datenschutz ist keine
freiwillige Ermessensfrage, sondern unveräußerlich
für den Schutz der individuellen Rechte und der Privatsphäre
der Menschen.
Und um nur zwei Detailfragen aus dem Bericht herauszugreifen:
1. Die Linksfraktion teilt die Bedenken zum Streitpunkt GIAZ.
Die Aufrechterhaltung des Trennungsgebotes von Verfassungsschutz
und Polizei ist unabdingbar.
2. Die Linksfraktion
wird auch weiterhin an einem grundsätzlich
freien Informationszugang für die Bürgerinnen und Bürger
dieses Landes festhalten.
DIE LINKE.
Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt fordert und unterstützt das seit der letzten Legislaturperiode erstmalig
praktizierte Verfahren, dass sich das Plenum höchstselbst
in einer künftigen Plenardebatte mit dem vorliegenden Tätigkeitsbericht
für den Datenschutz auseinandersetzen wird.
Nur so kann
das Parlament der wachsenden Bedeutung des Datenschutzes
für die Demokratie in unserer heutigen
Zeit gerecht werden.“
Magdeburg, 20. Juni 2007
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