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Die Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt
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Die Linkspartei.PDS: Zwangsarbeit in der Ernte keine Lösung

Zur Ankündigung einer härteren Gangart der Bundesagentur für Arbeit gegenüber Arbeitslosen, die nicht aufs Feld wollen, erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Hans-Jörg Krause:

„Der Plan der Bundesagentur, Arbeitslose bzw. Hartz IV- Empfänger als Erntehelfer zwangszuverpflichten, bedient ein weiteres Mal das Klischee der arbeitsunwilligen Arbeitslosen. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass es sich bei der Arbeit in der Landwirtschaft und ganz besonders bei Saisonarbeiten um körperlich harte Arbeit handelt, die unter freiem Himmel bei „Wind und Wetter“ erfolgt.

Gesundheitliche Beschwerden und die extreme Witterung haben in den zurückliegenden Jahren dazu geführt, dass ein Teil der Beschäftigten die Arbeit niederlegen musste. Schnell werden sie als Arbeitsunwillige stigmatisiert. Dabei ist gerade Arbeit in der Landwirtschaft auch in einem hohen Maße eine Frage der Gewohnheit. Sie wird so für viele ungewohnte Zwangsverpflichtete zu einer einzigen Plackerei.

Zieht man in Betracht, dass es ja für die Arbeit in der Landwirtschaft ohne hin nur eine minimale Entlohnung gibt, dürfte die oft bemängelte Motivation der Betroffenen verständlich sein. Wer denkt auch schon daran, dass für diese Arbeit unter freiem Himmel völlig andere Arbeitsbekleidung nötig ist, die erst einmal anzuschaffen wäre? Ausgaben für eine Arbeit, die dann nach sechs bis acht Wochen wieder vorbei ist, dann sitzen sie wieder mit Hartz IV zu Hause. Das können sich die Beamten in den Arbeitsagenturen schwerlich vorstellen.

Vor diesem Hintergrund ist auch die Zwangsquotierung, mindestens 20 Prozent der Arbeitsplätze mit deutschen Erntehelfern zu besetzen, wenig praktikabel. Was allgemein kaum bedacht wird, ist die Tatsache, dass die Flexibilität, die von den Arbeitslosen und lohnabhängig Beschäftigten immer erwartet wird, auch Kosten für die Betroffenen verursacht. Vorstellbar wäre jedoch, mit höherem Anreiz und weniger Zwang Saisonarbeitskräften aus der Region zu vermitteln.

Die Forderung der Linkspartei.PDS nach einem gesetzlichen Mindestlohn hieße speziell in diesem Fall „Saisonarbeit bei gesetzlichem Mindestlohn!“ Schließlich brauchen wir auch für Saisonarbeiter und Saisonarbeiterinnen eine existenzsichernde Entlohnung mit Konzepten einer sozialen Perspektive.
Dass selbst nur saisonal verfügbare Arbeit auch so organisiert werden kann, dass sie zu ganzjähriger, existenzsichernder Beschäftigung führt, zeigen die über 4.000 französischen Arbeitgeberzusammenschlüsse. Einen entsprechenden Antrag hat DIE LINKE. im März in den Bundestag eingebracht.“

Magdeburg / Salzwedel, 13. 04. 2007

 

 

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