Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag
Sachsen-Anhalt
--------------------------------------------------------------------------------
Die
Linkspartei.PDS:
Änderung
der Gemeinde- und Landkreisordnung sowie des Kommunalwahlrecht
bringt Demokratieabbau
Zum heutigen
Beschluss des Landtages von Sachsen-Anhalt, die Gemeinde- und
Landkreisordnung
sowie das Kommunalwahlrecht zu ändern,
erklärt der kommunalpol. Sprecher der Fraktion Gerald Grünert:
„Mit dem heutigen Beschluss haben die Landesregierung und
die sie tragenden Parteien von CDU und SPD die Chance verpasst,
die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung zu verbessern
und die ehrenamtlich arbeitenden Kreistage künftig zu stärken.
Um dies zu erreichen, hatte die Linkspartei.PDS-Fraktion Änderungsanträge
eingebracht, die abgelehnt wurden.
Mit der nunmehr
getroffenen Regelung wird sich die Zahl der Mandatsträger
in den zu bildenden neuen Kreistagen erheblich verringern. Im neuen
Harzkreis von vormals 126 auf 60 oder im Salzlandkreis verringert
sich deren Zahl sogar von 132 auf 60 (siehe Anlage). Aus unserer
Sicht ist dies nicht akzeptabel. Deshalb forderte die Linkspartei.PDS
mit ihrem Änderungsantrag eine angemessene Erhöhung der
Zahl der Kreistagsmitglieder. Dies wurde abgelehnt. Im Rahmen der
repräsentativen Demokratie ist es aber unerlässlich,
dass die Bürger vor Ort auch gewählte Ansprechpartner
vorfinden. Man kann nicht auf der einen Seite für eine Erhöhung
der Flächenpräsenz der Polizei sein und auf der anderen
Seite die Zahl der kommunalen Mandatsträger ausdünnen.
Das führt aus unserer Sicht zu Demokratiedefiziten.
Die weiteren Änderungsanträge unserer Fraktion forderten
u.a. ein Moratorium bzw. eine leichte Anpassung der Quoren für
Einwohneranträge und Bürgerbegehren. Für die Linkspartei.PDS
ist zum Beispiel die Begründung zur Anhebung des Quorums für
Bürgerbegehren nicht schlüssig. Während in einem überschaubaren
Bereich einer kreisfreien Stadt nur 10.000 Unterschriften notwendig
sind, sollen in einem viel größerem Territorium der
neu zu bildenden Landkreise 15.000 Unterschriften wahlberechtigter
Bürger beigebracht werden. Dies ist nicht nur unlogisch, es
erschwert die Anwendung in den meisten Landkreisen zusätzlich.
Die Fraktion
der Linkspartei.PDS lehnte heute daher den Entwurf der Landesregierung
zur Änderung
der Gemeinde- und Landkreisordnung sowie des Kommunalwahlrecht
im Landtag ab.“
Magdeburg, 19. Oktober 2006
-------------------------------------------------------------------------------
|