Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag
Sachsen-Anhalt
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Die Linkspartei.PDS: Imagekampagne hilft ostdeutschen Hochschulen
nicht. Bund muss mehr tun!
Zu den Äußerungen der Bundesbildungsministerin Anette
Schavan, dass die ostdeutschen Studienplätze trotz Bevölkerungsrückgangs
erhalten werden müssten, und zur Absprache zwischen Bund und
Ländern nach 40.000 zusätzlichen Plätzen erklärt
der hochschulpolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Linkspartei.PDS
Hendrik Lange:
Die Diskussion
um die erhöhten Studienbewerberzahlen durch
geburtenstarke Jahrgänge erfasst in keiner Weise die Ausmaße
der Kapazitätsprobleme der Hochschulen. Bereits heute existieren
ellenlange Wartelisten aufgrund der hohen Quote zulassungsbeschränkter
Studiengänge. Hinzu kommt das erklärte Ziel, die Studierquote
auf 40 Prozent anzuheben. Unter diesen Bedingungen ist es völlig
unsinnig, in den ostdeutschen Bundesländern Studienplätze
abzubauen.
Vor diesem Hintergrund war die Entscheidung der letzten Landesregierung,
die Hochschuletats in Sachsen-Anhalt um 10 Prozent zu kürzen
und dabei das Angebot an Studienplätzen drastisch zu reduzieren,
falsch. Vielmehr muss ein von Abwanderung gebeuteltes Land wie
Sachsen-Anhalt darüber nachdenken, wie es von dem zu erwartenden
Ansturm auf die Hochschulen profitieren und junge, kreative Menschen
mit frischen Ideen ins Land locken kann.
Die Fraktion der Linkspartei.PDS wird daher im Zuge der Haushaltsverhandlungen
den Antrag stellen, den Hochschuletat um 30 Millionen Euro zu erhöhen
und damit Studienplätze zu schaffen.
Das Problem
der Hochschulen im Osten ist kein Imageproblem, sondern, wie überall, ein Problem der Unterfinanzierung, das die Bundesländer
unter den derzeitigen Bedingungen nur begrenzt lösen können.
Die Bundesregierung ist daher aufgefordert, die veranschlagten
Mittel für den so genannten Hochschulpakt zu erhöhen
und einen der Situation angemessenen Betrag den Ländern auch
für die Finanzierung der Lehre zur Verfügung zu stellen.
Statt eines destruktiven Wettbewerbs zwischen den Bundesländern,
muss endlich zu einem konstruktiven Miteinander gefunden werden.
Ein solidarischer Bildungsfinanzausgleich zwischen den Ländern
könnte dafür perspektivisch zumindest die finanzielle
Basis bieten.
Magdeburg, 11. Oktober 2006
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