Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag
Sachsen-Anhalt
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Die
Linkspartei.PDS:
Verschleiß öffentlicher Straßen
durch Wirtschafts- und Siedlungspolitik hausgemacht
Zur Absicht
der Landesregierung, die finanzielle Unterstützung
der Landkreise bei der Pflege und Instandsetzung von Kreisstraßen
drastisch reduzieren, erklärt der verkehrspol. Sprecher der
Fraktion Uwe Heft:
„Durch die seit Jahren praktizierte Wirtschafts- und Siedlungspolitik
von Bund, des Land, und Kommunen stiegen exorbitant der Verschleiß und
damit die Kosten für die Instandhaltung des Straßennetzes.
Anstatt regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern, Suburbanisierung
zu reduzieren und durch entsprechende Förderinstrumente zu
lenken, wird nach wie vor eine expansive Siedlungspolitik gefördert.
Damit sind die Kreise und kreisfreien Städte gezwungen, zur
Erschließung dieser Gebiete Straßen neu zu bauen und
permanent instand zu halten.
Es ist bereits
heute festzustellen, dass die Kreise und kreisfreien Städte derzeit überhaupt nicht oder kaum noch in der
Lage sind, diese Aufgabe zu bewältigen. Entsprechende rückgängige
Investitionsquoten in Straßenbau und -instandhaltung belegen
dies nachhaltig. Eine weitere Ursache ist die mangelhafte Finanzkraft
der Kommunen, welche durch permanente Kürzungen der Mittel
durch das Land bei gleichbleibenden übertragenen Aufgaben
mit verursacht wird.
Bei einer ernsthaften
Analyse des in der Infrastruktur gebundenen Anlagevermögens der Kreise und kreisfreien Städte wird
sich herausstellen, dass diese schon nicht mehr in der Lage sind,
die auf das Anlagevermögen zu erfolgende Abschreibung der
Infrastruktur zu finanzieren.
Die Kreise
und kreisfreien Städte sollten unverzüglich
ihr in der Infrastruktur gebundenes Vermögen objektiv bewerten,
um hieraus die notwendige Finanzierung der Abschreibung auf das
Anlagevermögen und damit die Höhe der Instandsetzungskosten/km
zu ermitteln.
Die pauschale
Kritik des Landkreistages, die bisherigen Zuweisungen von 7.414,00 € auf 1.023,00 € zu kürzen
teilt die Fraktion nicht.
Vor dem dargestellten Hintergrund lehnen wir zwar pauschale Kürzungen
zweckgebundener Zuweisungen des Landes an die Kreise zur Finanzierung
der Instandhaltung der Kreisstraßen ab, fordern jedoch darüber
hinaus das Land auf, die Zweckbindung im Fördeermittelbescheid
rigoroser festzuschreiben und die Landkreise zur Bewertung ihrer
Infrastruktur anzuhalten.
Ebenso bedarf
es bei der Vergabe öffentlicher Aufträge
zu Straßeninstandsetzung und -neubau der Einhaltung des bestehenden
Vergaberechts. Dies gilt auch für Aufträge der Kreise
an den Landesbetrieb. Das Land ist gut beraten, sich an die einschlägige
Vergabepraxis für öffentliche Aufträge zu halten.“
Magdeburg, 10. August 2006
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