Die
Linkspartei.PDS
Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt
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Die
Linkspartei.PDS: Ansiedlung der Kindertagestätten beim
Kultusministerium überlegenswert
Zur Diskussion
um die Ansiedlung der Verantwortung für die
Kindertagestätten beim Kultusministerium des Landes erklärt
die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Eva von
Angern:
„Aus Sicht der Linkspartei.PDS haben Kindertagestätten
einen komplexen Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag umzusetzen.
Sie sind Einrichtungen elementarer Bildung, die einem Bildungsauftrag
unterliegen.
Sie sind ebenso Betreuungseinrichtungen, die Eltern die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf ermöglichen.
Kindertagestätten sind jedoch gleichzeitig Jugendhilfeeinrichtungen,
die sozialpädagogische Aufgaben leisten.
Aufgabe der Politik ist es zu entscheiden, wo die Schwerpunkte
liegen und bei welchem Ressort dementsprechend die Verantwortung
angesiedelt wird.
Unter dem Bildungsaspekt
betrachtet, ist die Ansiedlung der Verantwortung für die Kindertagestätten beim Kultusministerium daher
möglich und überlegenswert. Dabei sollten jedoch die
anderen Aufgaben von Kindertagesstätten nicht in den Hintergrund
rücken.
Ebenso darf
es nicht zu einer „Verschulung“ der Kindertagesstätte
kommen. Das Programm „Bildung elementar“ ist kein starrer
Lehrplan: Es geht nicht um das schulgerechte Kind, sondern um eine
kindgerechte Schule.
Werden Kindertagestätten als Bildungseinrichtungen verstanden,
ergibt sich daraus, dass die Fachkräfte zur Vorbereitung und
Umsetzung der Bildungsangebote nahezu genauso viel Verfügungszeit
wie Grundschullehrer/innen benötigen. Vor-, Nachbereitungs-
und Freistellungszeiten für Fort- und Weiterbildung müssen
deshalb dringend gesetzlich geregelt werden. Eine weitere Folge
ist die Anhebung der Erzieherausbildung auf Fachhochschul- oder
Universitätsniveau.
Konsequent
zu Ende gedacht, fallen Kindertagestätten, vorrangig
verstanden als Bildungseinrichtungen, unter die Kulturhoheit der
Länder. Wie bei der Schule dürften dann aber konsequenterweise
den Eltern für die Zeit, in der ihre Kinder Bildungsangebote
erfahren, keine Kosten entstehen.
Die SPD fordern wir auf, ihre Forderung im Wahlkampf nach mindestens
achtstündiger Betreuungszeit für alle Kinder in den laufenden
Koalitionsverhandlungen nicht zu vergessen.“
Magdeburg, 06 April 2006
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