Will
die SPD ältere Arbeitnehmer veralbern?
Zu den Vorstellungen Franz Münteferings für eine "Initiative
50 plus" erklärt der parlamentarische Geschäftsführer
der Fraktion Dr. Frank Thiel, Mitglied des Kompetenzteams der Linkspartei.PDS
für Wirtschaft und Arbeit:
"Es ist schön, dass Herr Müntefering sein Herz
für ältere Beschäftigungslose entdeckt. Leider will
er damit wohl nur seinen unseligen Vorschlag zum Renteneintrittsalter
mit 67 Jahren flankieren. Und leider läßt Herr Müntefering
auch völlig offen, wie das zu bezahlen ist.
Neues jedenfalls hat er nicht anzubieten. Die Bundesagentur für
Arbeit hat freundlicherweise darauf verwiesen, dass es das alles
eigentlich schon gibt - und kaum funktioniert.
Die Linkspartei.PDS hat in ihrem 100-Tage-Programm
Vorschläge
unterbreitet, die zu einer Belebung des Arbeitsmarktes führen,
das sind u.a.:
- die Steuerfinanzierung von Sozialversicherungsbeiträgen in
Bereichen mit geringer Wertschöpfung;
- die Zusammenlegung
aller Mittel, die für Langzeitarbeitslose
und Ein-Euro-Jobs aufgewandt werden, um so zu sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsplätzen zu kommen, die ein menschenwürdiges
Leben ermöglichen;
Hinzu kommt, dass die Schaffung eines öffentlich geförderten
Beschäftigungssektors über kurz oder lang unumgänglich
sein wird. Es gibt genug Arbeit, aber keiner will sie bezahlen,
und genau das könnte so geändert wären. Hier besteht
in der Tat eine sinnvolle Möglichkeit, Steuergelder effizient
und wirksam einzusetzen. So kann es gelingen, die vielen Mini-
und Midi-Jobs, Scheinselbständigkeiten und die Schwarzarbeitsverhältnisse
zugunsten existenzsichernder Arbeitsverhältnisse abzubauen. Was die Ideen des Herrn Müntefering anbelangt, so ist der
Eindruck, hier sollen ältere Arbeitnehmer veralbert werden,
nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen."
Magdeburg, 6. März 2006
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