Die
Linkspartei.PDS zum Streit um die Familieförderung
Zur aktuellen Debatte um steuerliche Vergünstigungen bei
der Familieförderung erklärt der Fraktionsvorsitzende
Wulf Gallert:
"Kostenlose Kinderbetreuung ist ohne Zweifel wünschenswert,
sie ist aber aus Sicht der Linkspartei.PDS nicht das eigentliche
Problem. Nicht die Elternbeiträge sind die entscheidende
Schranke für den Besuch einer Kindertagesstätte, das
ist hier im Lande die Abschaffung des Ganztagsanspruchs auf Betreuung
für alle Kinder, unabhängig von ihren Eltern. Denn
damit geht gerade Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen
ein entscheidendes Bildungsangebot verloren. Und genau das will
die Linkspartei.PDS ändern, wie es auch in ihrem 100-Tage-Programm
verankert ist.
Die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten
für
Kinder ist landespolitisch durchaus vernünftig, bedarf jedoch
einer Kappungsgrenze in Höhe von 2.000 bis 2.500 Euro, die
sich an den Gebühren für Kindertagesstätten orientiert.
Haushaltshilfen sollen hier ausdrücklich nicht berücksichtigt
werden, denn es geht um die Realisierung eines Bildungs-, nicht
eines bloßen Betreuungsauftrages.
Die steuerliche Absetzbarkeit sollte im übrigen unabhängig
davon möglich sein, ob nur ein Elternteil oder beide arbeiten,
denn auch hier geht es um die Frage der optimalen frühkindlichen
Bildung, nicht um die Verhältnisse der Eltern."
Magdeburg, 31. Januar 2006
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