Keine Erweiterung
der Befugnisse des Verfassungsschutzes
Zur drohenden
Verschärfung des Verfassungsschutzgesetz
erklärt das Mitglied des Innenausschusses Gerald Grünert:
"Die Fraktion lehnt das Ansinnen von Landesregierung und
Koalition ohne Wenn und Aber ab. Wir erleben erneut den Versuch,
eine gläserne Gesellschaft unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung
zu schaffen.
Fluggesellschaften,
Kreditinstitute, Post und Telefongesellschaften sollen für den Verfassungsschutz zu offenen Büchern
werden, Register von Firmen, Einrichtungen und privaten Datensammlungen
sind ihm künftig zugänglich. Bereits Jugendliche ab
14 Jahren könnten in das Raster des Verfassungsschutzes
geraten, Löschfristen von Daten sollen verlängert werden.
Es erhebt
sich die Frage, wer wie und wie lange zu den erhobenen Daten
Zugang erhalten kann. Die Linkspartei.PDS
kritisierte bereits
die Schaffung einer Zentralstelle von Polizei und Verfassungsschutz
zum islamistischen Terrorismus in Sachsen-Anhalt, da hier die
große Gefahr besteht, das Trennungsgebot von Polizei und
Verfassungsschutz aufzuweichen. Dieses Vorhaben erscheint jetzt
in einem neuen, leider keinem guten Licht.
Aus Sicht
der Fraktion ist das vorhandene Instrumentarium zur Bekämpfung terroristischer Aktivitäten völlig
ausreichend, es gibt keinen Grund, Persönlichkeitsrechte
mit der Begründung der Terrorismusabwehr immer weiter einzuschränken.
Die Linkspartei.PDS
setzt zur Stärkung der öffentlichen
Sicherheit vor allem auf das demokratische Handeln der Zivilgesellschaft,
auf Zivilcourage - nicht dagegen auf obrigkeitsstaatliche Einschränkungen
von Persönlichkeitsrechten oder Geheimdienste."
Magdeburg, 16. November 2005
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