Pflüger
kritisiert Gefechtsübungszentrum (GÜZ) bei Magdeburg
als wichtigen Baustein deutscher Militäreinsätze
EU-Parlamentarier
startet Rundreise zu kriegsrelevanten Militärstandorten in
Deutschland
Nach dem gestrigen
Besuch des Gefechtsübungszentrums Heer (GÜZ) in Letzlingen
bei Magdeburg erklärt der parteilose, auf der PDS-Liste in
das EU-Parlament gewählte Abgeordnete Tobias Pflüger:
"Hier werden die Bundeswehrsoldaten unmittelbar auf laufende
Militäreinsätze darunter auch alle zukünftigen
Interventionskriege vorbereitet. Das Gefechtsübungszentrum
ist für viele Soldaten die letzte Station vor dem Auslandseinsatz."
Im GÜZ wird die gesamte Palette von Auslandseinsätzen
der Bundeswehr geübt, auch z.B. Einsätze des Kommando
Spezialkräfte.
Die mit Oberst
Krippl, Leiter des Gefechtsübungszentrums, geführten
Gespräche bestätigten dem Europaabgeordneten, dass gerade
das Gefechtsübungszentrum in der Nähe Magdeburgs eine
entscheidende Bedeutung für die Kampfeinsätze der deutschen
Kontingente im Rahmen von EUFOR, ISAF und Nato Response Forces
(NRF), sowie den EU-Battle-Groups im Ausland besitzt.
Schon heute
üben im GÜZ auch Truppen anderer Staaten, z.B. Niederländer.
In Zukunft wird der Anteil übender nichtdeutscher Truppen
im GÜZ zunehmen, da sowohl innerhalb der NATO Response Force
(NRF) als auch innerhalb der EU Battle Groups eine enge Verzahnung
mit den jeweiligen Bündnistruppen vorgesehen ist, und ein
alleiniges Üben der deutschen Anteile - militärisch
immanent gesehen - keinen Sinn macht.
Begleitet
wurde Tobias Pflüger bei diesem ersten Informationsbesuch
auf der Rundreise zu verschiedenen für die deutschen Auslandseinsätze
relevanten Standorte von Helmut Adolf (Bürgerinitiative OFFENe
HEIDe) und Gudrun Tiedge (stellvertretende Landesvorsitzende der
Linkspartei.PDS in Sachsen-Anhalt).
"Hier
in der Colbitz-Letzlinger Heide lässt sich am Gefechtsübungszentrum
außerdem unverkennbar die zivil-militärische Zusammenarbeit
beobachten, die Deutschland seit dem Jahr 2000 Jahren verfolgt",
erklärt Pflüger. Auf dem modernsten Gefechtsübungszentrum
Europas hat das Privatunternehmen "Serco GmbH & Co. KG",
in Kooperation mit der schwedischen SAAB Training Systems AB das
Gesamtmanagement, den kompletten Betrieb, sowie die Betreuung
vorerst bis zum Jahr 2008 übernommen. Die Serco GmbH &
Co. KG ist zu 100 % ein Tochterunternehmen der britischen "Serco
plc".
"Die
Bundeswehr hat im Rahmen der Privatisierung bereits vieles outgesourct.
Dass nun aber auch noch so ein sensibler Bereich wie die Verwaltung
scharfer Waffen in die Hände von Privaten gegeben wird, ist
äußerst bedenklich", kritisiert Pflüger,
Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Unterausschuss Sicherheit
und Verteidigung und der NATO- Parlamentarier-Delegation des Europäischen
Parlaments.
Magdeburg, 02.11.2005
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