Karriere
- Je weiter oben, desto weniger Frau
Minister Kley
stellte heute den Sechsten Bericht zur Umsetzung des Frauenfördergesetzes
der Presse vor. Abgesehen von einigen erfolgreichen Beispielen
zeigt auch dieser Bericht, dass mit zunehmender Höhe der
Führungsetagen in Verwaltung und Ministerien der Anteil beschäftigter
Frauen sinkt.
So ist das
Sozialministerium mit 43 Prozent Referatsleiterinnen Spitzenreiter.
Eine Ebene höher sieht das schon etwas anders aus: Von insgesamt
56 Abteilungsleitern sind lediglich drei weiblichen Geschlechts.
Das Schlusslicht in Punkto Frauenförderung bildet nach Auskunft
des Ministers das Bauministerium. Justizminister Becker bestätigte
für sein Ressort einen ebenfalls sehr geringen Frauenanteil
in Führungspositionen.
Dem Vorschlag,
den Bericht zukünftig einmal pro Legislaturperiode zu veröffentlichen
kann man sich anschließen, da so die zu messenden Personalentwicklungen
auf verlässlicheren Daten fußen.
Angesichts
eines Anteils von lediglich 10 Männern, die Elternzeit in
Anspruch genommen haben, und einem Frauenanteil von über
80 Prozent bei der Teilzeitarbeit, fordert die Fraktion die Landesregierung
hier zu verstärktem Engagement auf.
Die Linkspartei.PDS
sieht sich in ihrer Forderung bestätigt, für mehr Geschlechtergerechtigkeit
bei der Verteilung der Familienarbeit im Rahmen der Reform des
Erziehungsgeldgesetzes zwei Wochen Erziehungsurlaub für Väter
zu reservieren. Erziehungsurlaub soll auch für Männer
zur Realität gehören. Daneben ist ein wesentlicher Ausbau
der Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten für Männer
nötig, um Frauenförderung und die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf zu verbessern.
Birke Bull
familienpolitische Sprecherin
Magdeburg,
06.09.2005
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