Ärztemangel ist nicht allein mit Geld zu überwinden
Zu den Forderungen
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach einem Sofortprogramm
gegen den Ärztemangel erklärt die Gesundheitspolitikerin
der Landtagsfraktion Die Linkspartei.PDS Birke Bull:
"Die
Forderungen nach einem Sofortprogramm gegen den Ärztemangel
in den neuen Ländern sind sicher berechtigt, greifen aber
in ihrem Inhalt zu kurz. Allein mit höheren Honoraren wird
man keine jungen Ärzte nach Sachsen-Anhalt locken. Die Problematik
ist wohl etwas komplexer.
Die Frage
der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist zunächst
einmal Sache der Selbstverwaltung und soll es auch bleiben. Sache
der Landespolitik ist es, entsprechende Rahmenbedingungen zu gewährleisten.
Nach unserer Auffassung gebührt besonderes Augenmerk vor
allem der Unterstützung von integrierten und vernetzten Strukturen
im Gesundheitswesen. Dazu gehören beispielsweise die Förderung
Medizinischer Versorgungszentren, von Modellen integrierter Versorgung
oder aber einer verstärkten Kooperation mit Krankenhäusern.
Neben solchen
Maßnahmen wie finanzieller und materieller Unterstützung
von Praxen im ländlichen Raum durch Mindestumsatzgarantien
und durch günstige Kredite sind auch die regionalen Rahmenbedingungen,
das Image der Region für die Ansiedlung junger Ärzte
entscheidend. Kulturelle und soziale Infrastruktur, Verkehrssituation
und Schullandschaft spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle.
In diesen Bereichen liegt die Verantwortung von Landes- und KommunalpolitikerInnen."
Magdeburg, 24. August 2005
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