Wandlungen in der christlich-abendländischen Trauertradition
mit Bedacht diskutieren - Würde jedes einzelnen Verstorbenen
muss gewahrt bleiben
Zum Vorhaben
des sachsen-anhaltinischen Sozialministers, das Bestattungsgesetz
zu liberalisieren erklärt die sozialpolitische Sprecherin
der Landtagsfraktion Birke Bull:
Den veränderten
Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern, in welcher
Weise sie ihrer Toten gedenken wollen, muss zweifelsohne Rechnung
getragen werden jedoch mit Bedacht. Gegen das Anliegen
des Ministers, auch die Möglichkeiten einer Bestattung auf
dem eigenen Grundstück einzuräumen, ist prinzipiell
zunächst nichts einzuwenden. Dreh- und Angelpunkt muss nach
Auffassung der Linkspartei. PDS jedoch sein, dass die Würde
jedes einzelnen Verstorbenen dabei gewahrt bleiben muss
darunter vor allem derjenigen, denen aus finanzieller Sicht nur
sehr bescheidene Mittel für ein Begräbnis zur Verfügung
stehen. Dies muss durch verlässliche Regelungen gewährleistet
bleiben.
Außerordentlich
problematisch erscheint aus unserer Sicht die Möglichkeit
der Privatisierung von Friedhöfen. Kostenersparnis kann nicht
das zentrale Kriterium der Ausgestaltung der Begräbniskultur
werden.
Die PDS-Landtagsfraktion
wird sich einer Neuregelung des Bestattungsgesetzes nicht generell
verweigern. Fraglich ist für uns jedoch, ob eine solche Novelle
derzeit zu den wichtigsten sozialpolitischen Herausforderungen
in Sachsen-Anhalt gehört.
Magdeburg,
16.08.2005
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