Vernetzung
von Wissenschaftsstandorten der Region ist noch keine innovative
Politik
Zum Anliegen
der SPD-Fraktion "Etablierung einer Mitteldeutschen Wissenschaftsregion
Halle/Leipzig/Jena" erklärt der Abgeordnete Matthias
Höhn:
"Die
Vernetzung der Wissenschaftsstandorte der Region ist ein wichtiger
Aspekt zukunftsfähiger Entwicklungsstrategien, aber es ist
noch keine innovative Politik. Einzelmaßnahmen - wie von
der SPD vorgeschlagen - ohne jede Einordnung in ein dringend notwendiges
Gesamtkonzept bleiben Strohfeuer ohne jede nachhaltige Wirkung.
Innovation
muss alle gesellschaftlichen Ebenen und Strukturen erfassen. Dafür
bedarf es allerdings eines politischen Paradigmenwechsels. Die
Landesregierung folgt mehr dem roten Faden des Durchwurschtelns
als auch nur dem Ansatz eines Konzeptes. Sie gibt sich als Verwalter
der Zustände, als wahllose Saniererin der Haushalte. Wer
aber glaubt, ziellose Kürzung sei schon ein politisches Programm,
offenbart lediglich seine eigene Unfähigkeit, sich den Herausforderungen
der Zukunft kreativ zu stellen.
Es geht u.a.
um Bildung als entscheidende Ressource des 21. Jahrhunderts, um
Demokratie und moderne Verwaltung, um Entwicklung der ländlichen
Räume - Konzepte der PDS liegen zu all diesen Themen auf
dem Tisch.
Letztlich
zielführend und langfristig Erfolg versprechend ist nur eine
Politik, die ein gesellschaftliches Umfeld schafft,
in dem Bildung
zum zentralen Thema von der Kita bis ins hohe Alter wird,
in dem Wirtschaftsförderung nicht als unendliche Geschichte
der Subventionen verstanden, sondern dort eingesetzt wird, wo
langfristig gesellschaftlicher Gewinn zu erwarten ist,
in dem öffentliche Strukturen und Verwaltungen nicht Bremse
sondern Motor und kreativer Begleiter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Prosperität sind und
in dem Vorsorge statt Nachsorge Priorität hat und Menschen
nicht durch eine verfehlte Sozialpolitik auf Dauer aus dem gesellschaftlichen
Gesamtprozess ausgeschlossen, sondern ihre individuellen Potenziale
aktiv befördert werden.
Innovation greift zu kurz, wenn sie nur im technologischen Sinn
verstanden wird. Sie ist keine Sache allein der Forschung. Sie
muss Bestandteil aller gesellschaftlicher Ebenen und Entscheidungen
werden. Wer Innovation befördern will, muss selbst innovativ
sein. Und das ist - leider - das Letzte, was diese Landesregierung
ist."
Magdeburg,
27. Januar 2005
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