Behauptung
der Landesregierung, dass Elternbeiträge bei Erfolg des Volksentscheides
steigen, ist definitiv widerlegt
Die Argumentation der Landesregierung, dass der Volksentscheid
zu einer Erhöhung der Elternbeiträge im Falle eines
Erfolges führen würde, ist falsch. Die Zahlen des Landesjugendamtes
belegen eindeutig, dass die Elternbeiträge mit Einführung
der jetzt geltenden Rechtsgrundlage gestiegen sind.
Die durchschnittlichen
Elternbeiträge für einen Ganztagsplatz in der Krippe
betrugen 2002 133,00 Euro, im Jahr 2003 155,70 Euro. Das ist eine
Steigerung von 22,70 Euro (+ 14,58 %). Die durchschnittlichen
Elternbeiträge für einen Ganztagsplatz im Kindergarten
betrugen 2002 115,04 Euro, im Jahr 2003 129,75 Euro. Das ist eine
Steigerung von 14,71 Euro (+ 11,34 %). Die landesweit höchsten
Elternbeiträge betrugen 2002 348,00 Euro für die Krippe
und 336,00 Euro für den Kindergarten. 2003 lagen die höchsten
Elternbeiträge landesweit bei 360,00 Euro für Kindergarten
und Krippe.
Ursache für
die damalige Erhöhung der Elternbeiträge war die Tatsache,
dass die Gemeinden mit der neuen Rechtsgrundlage viel stärkere
Kürzungen bei den Zuschüssen in Kauf nehmen mussten,
als sie durch Entlassungen von Erzieherinnen einsparen konnten.
Darüber hinaus bewirkte die Entlastung der Landkreise durch
das Kinderförderungsgesetz keine Absenkung der Kreisumlage
im Landesdurchschnitt.
Eine Rückkehr
zum alten Verteilungsmechanismus vor dem jetzigen Kinderförderungsgesetz,
wie er durch das Gesetz des Bündnisses Für ein
kinder- und jugendfreundliches Sachsen-Anhalt gefordert
wird, würde diesen Prozess wieder rückgängig machen.
Das heißt, so wie die Weichen 2003 in Richtung höherer
Elternbeiträge gestellt wurden, würden sie mit Annahme
des Gesetzes des Bündnisses in Richtung niedrigerer Beiträge
gestellt werden. Letztlich entscheiden werden jedoch die Gemeinderäte.
Dabei ist es nicht auszuschließen, dass trotz einer Entlastung
durch das Gesetz des Bündnisses höhere Elternbeiträge
beschlossen werden, um den eigenen Anteil noch stärker zu
reduzieren.
Wer trotz
der Zahlen des Landesjugendamtes immer noch behauptet, dass der
Erfolg des Volksentscheides zu höheren Elternbeiträgen
führt, ist nicht nur unseriös sondern verbreitet ganz
bewusst Falschmeldungen.
Eva von Angern, MdL
Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin
Magdeburg,
13.01.2005
|