PISA:
Deutschlands Bildungsproblem ist ein soziales Problem
PDS Sachsen-Anhalt sieht ihre Position bestätigt
Sag mir wie
viel deine Eltern verdienen und ich sag dir, was du wirst
so könnte man die Botschaft der neuesten PISA-Studie auf
den Punkt bringen. Es ist schlichtweg ein Skandal, dass Deutschland
eine der reichsten Industrienationen der Welt über
ein derart unsoziales, ungerechtes und so früh selektierendes
Bildungssystem verfügt. In keinem anderen Land der Welt werden
Kinder so früh in Gewinner und Verlierer geteilt. Dieser
Trend wird sich mit Hartz IV noch verstärken.
Gerade bei
Kindern aus einkommensschwächeren und sogenannten bildungsfernen
Haushalten besteht erhöhter Förderbedarf nicht
nur in der Schule. Auch außerschulische Angebote, wie die
Förderung in Kindertagesstätten und Projekte der Jugendarbeit
sind hier entscheidend. Deshalb unterstützt die PDS als Mitglied
im Bündnis Für ein kinder- und jugendfreundliches
Sachsen-Anhalt aktiv den anstehenden Volksentscheid zur
Schaffung gerechter Bildungschancen für alle Kinder, auch
die arbeitsloser Eltern.
Die PDS hat
Schritte des Übergangs zu einer Schule für alle Kinder
erarbeitet. Es ist dringend notwendig, das starr gegliederte Schulsystem
Deutschlands zu überwinden, Restriktionen in den Auswahlkriterien
für den Zugang zu höherer Bildung abzuschaffen und integrative
Schulkonzepte zu entwickeln, die über längeres gemeinsames
Lernen solidere Qualifikationen und soziale Chancengleichheit
gewährleisten.
Die Antwort
auf die PISA-Studie in Sachsen-Anhalt ist klar: Ja zum Volksentscheid
und Abkehr vom selektierenden Schulsystem beginnend mit einer
inhaltlichen Umgestaltung der Schulformen hin zu einer wirklichen
Durchlässigkeit.
Wulf Gallert,
MdL
Fraktionsvorsitzender der PDS-Landtagsfraktion
Dr. Rosemarie Hein
Landesvorsitzende der PDS
Magdeburg, 22.11.2004
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