830.000
Euro weniger für Feststellen der Jugendarbeit
Der Gleichstellungsausschuss
beriet heute abschließend über den Kinder- und Jugendhaushalt
des Landes. CDU und FDP beschlossen 3,5 Millionen Euro für
ein neues Fachkräfteprogramm des Landes, das ab nächstem
Jahr gelten soll. Die PDS beantragte, die derzeitige Finanzierung
in Höhe von ca. 4,3 Millionen Euro in Zukunft beizubehalten.
Der Antrag wurde abgelehnt. Annähernd 50 Personalstellen
werden zukünftig wegfallen.
Nach Ansicht
der Koalitionsfraktionen soll u.a. ein neuer Schwerpunkt des Programms
die Arbeit in Familienzentren sein. 12 Familienzentren existieren
in Sachsen-Anhalt. Damit sind diese Zentren damit nicht annähernd
flächendeckend so präsent, wie die vielen Jugendfreizeiteinrichtungen
im Land. Die PDS beantragte deshalb, die Paragraphen 11 bis 13
SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz) explizit in die Haushaltserläuterungen
aufzunehmen, um so Sicherheit hinsichtlich eines klar umrissenen
Aufgabenfeldes zu schaffen. Diese Forderung wurde ebenfalls von
CDU und FDP abgelehnt.
Das bisherige
Feststellenprogramm des Landes hatte den eindeutigen Verwendungszweck,
Geldmittel für Personalstellen in Projekten und Maßnahmen
der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit nach §§
11 und 13 SGB VIII zur Verfügung zu stellen. Dieser Zweck
wird in Zukunft aufgeweicht, bei gleichzeitiger Kürzung der
Mittel.
CDU und FDP
unterliegen einem schweren Denkfehler: Sie verwechseln Jugendarbeit,
deren Klientel Kinder und Jugendliche sind, mit Maßnahmen
zur Förderung der Erziehung in der Familie, die die Familienzentren
anbieten. Die Umsetzung des eigenständigen Bildungsauftrages
der Jugendarbeit und der außerschulischen Jugendbildung
ist gefährdet. Somit fallen einmal mehr Kinder und Jugendliche
als direkte Adressaten politischer Programme aus. Die offene Kinder-
und Jugendarbeit wird an den Rand gedrückt.
Dr. Detlef
Eckert
Behindertenpolitischer Sprecher
Eva von Angern
Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin
Magdeburg,
29.10.2004
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